
Welt der Logistik
Ein Quadratkilometer inmitten der Nordsee
Rote Felsen, die schillernde Nordsee und frische Luft ohne Ende. Inmitten der deutschen Bucht liegt die Insel Helgoland. Fünf Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Post versorgen Insulaner und Gäste vor Ort mit Briefen und Paketen.

Gegen Mittag trifft die Fähre MS "Helgoland" auf der Insel ein. Neben den Tagesgästen und Urlaubern sind auch die Post- und Paketsendungen für die Inselbewohner mit an Bord, sicher verstaut in gelben Seesäcken sowie großen orangenen XXL-Behältern. Mindestens 35 Seemeilen Anfahrtsweg über die Nordsee hat jede Sendung, die nach Helgoland verschickt wird. Als Universaldienstleister stellt die Deutsche Post auch hier an sechs Tagen die Woche Briefe und Pakete zu.
1.700 Pakete pro Woche
Gut zugänglich auf dem Vorderdeck des Schiffes steht der Container mit den Seesäcken und XXL-Behältern, denn beim Be- und Entladen muss es schnell gehen. Täglich kommen im Schnitt durchschnittlich mehr als 7.000 Briefe und etwa 1.700 Pakete pro Woche an.
Im Zustellstützpunkt Helgoland werden die Sendungen direkt nach Unterland und Oberland sortiert. Wer wann wen unterstützt, entscheidet sich im Team häufig spontan nach Bedarf. Während das Oberland, der höher gelegene Teil der Insel, überwiegend Wohngebiet ist, findet sich auf dem Unterland eine bunte Mischung aus Restaurants, Geschäften, Ferienwohnungen und Hotels.
Paketzustellung vor maritimer Kulisse

Für die Briefe, die für die Insulaner angekommen sind, stehen im vorderen Teil des Zustellstützpunktes 660 Postfächer zur Verfügung. Die Päckchen und Pakete werden mit einem elektrischen Zustellkarren ausgeliefert. Insgesamt 108 Straßen, Wege und Gassen gibt es auf der Insel. Beim Be- und Entladen immer im Blick: der Fahrplan der Fähre. Diese transportiert die mit Briefen und Paketen gefüllten Behälter am Nachmittag zurück aufs Festland.
Insel mit Sonderstatus
Helgoland ist zwar deutsches Territorium, wird beim Warenverkehr mit dem Rest des Landes allerdings wie ein Drittland behandelt. Deshalb muss für jedes Paket eine Zollinhaltserklärung ausgefüllt werden.
"Ausbooten, Ausbeuten, Einbooten" lautet ein altes Insulaner-Motto und Selbstironie schadet bekanntlich selten. Eigentlich versteht es sich aber von selbst, dass alles, was auf Helgoland konsumiert wird, durch den Anfahrtsweg über die Nordsee einen etwas höheren Preis hat. Eine Postsendung auf die Insel allerdings kostet genau so viel wie auf dem Festland.