Der elektrische Volvo FL 16,7 t ist der erste Lkw auf dem Terminal von DHL Freight in Köln, Deutschland.

Menschen bei Post & DHL
Mit E-Mobilität in die Zukunft
Robert Weiß ist ein alter Hase im Frachtgeschäft von DHL Freight. Nach zehn Jahren am Steuer eines Diesel ist er inzwischen mit einem modernen Elektro-Lkw unterwegs. Im Folgenden gibt er Einblick, wie er das neue Fahrgefühl erlebt und welche Erfahrungen er auf dem Weg zu nachhaltiger Logistik gemacht hat.
Alter Hase in neuer Rolle

Robert Weiß arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Lkw-Fahrer am geschäftigen Freight-Terminal im Norden von Köln. Unzählige Male hat er in aller Frühe an der Laderampe seinen Lkw und die Fracht für seine tägliche Tour vorbereitet. Morgens herrscht hier Hochbetrieb, doch ihn kann nichts so schnell aus der Ruhe bringen.
Seit März 2024 hat sich für ihn einiges geändert. Damals wurde Robert Weiß ausgewählt, den ersten Elektro-Lkw des Terminals, einen Volvo FL 16.7t, zu testen. Genau genommen ist es der zweite Truck mit alternativem Antrieb, der am Freight-Terminal pilotiert wurde, zählt man den wasserstoffbetriebenen Lkw Paul mit.
Weiß war stolz, dass die Wahl auf ihn fiel. „Ich habe mich gefreut, als mein Chef mich gebeten hat, den neuen E-Lkw zu fahren“, erinnert er sich. „Das ist letzten Endes auch eine Auszeichnung und ein Signal, dass er mit meiner Arbeit zufrieden ist.“
Auch wenn seine zwei täglichen Touren durch den Kölner Norden weitgehend gleich geblieben sind, ist für Robert Weiß inzwischen einiges anders. Sein nagelneuer, frisch gewaschener und strahlend gelber E-Lkw fällt auf – vor allem das fehlende Brummen des Dieselmotors. Das leise Surren des Elektroantriebs macht seinen Arbeitstag zu einem ganz neuen Erlebnis.


Das Beladen des Lastwagens ist wie das Zusammensetzen eines Puzzles - die ersten Stopps auf seiner Route werden zuletzt geladen.

Elektrofahrzeuge eignen sich hervorragend für kurze Lieferungen auf der „letzten Meile“ in der Nähe des Terminals.

Robert holt die heutigen Sendungen an der Rampe ab - er kennt seine Kunden und deren Waren.

Robert sieht viele seiner Kunden fast täglich - es macht ihm Spaß, sich mit ihnen auszutauschen und sogar Witze mit ihnen zu machen.

Der Volvo FL hat eine Reichweite von etwa 180 Kilometern, was bedeutet, dass Robert den E-Lkw nur jeden zweiten Tag zum Aufladen über Nacht an die Steckdose bringen muss.

Rampe runterfahren, ein kurzes Gespräch, eine Unterschrift, Rampe hochfahren, und dann geht's weiter zur nächsten Haltestelle.
Ein Tag am Steuer eines Elektro-Lkw
Der Arbeitstag von Robert Weiß beginnt frühmorgens um 5:30 Uhr. Nachdem er die Papiere für seine Tour in der Disposition abgeholt hat, geht er direkt zur Rampe. Nahezu alle 115 Tore des riesigen DHL-Frachtterminals sind besetzt. Mitarbeitende wuseln geschäftig zwischen den unzähligen Paletten umher, die darauf warten, in die Lkw geladen zu werden.
Robert Weiß bleibt die Ruhe selbst. An Tor neun identifiziert er sorgfältig seine Paletten und beginnt mit dem Beladen seines Elektro-Lkw. Heute stehen zehn Adressen auf dem Plan. Die meisten Kunden kennt er gut. Bis hierher unterscheidet sich sein Tagesablauf nicht von seiner gewohnten Routine. Das ändert sich, als er in das Führerhaus seines voll aufgeladenen und startklaren Volvo FL steigt.
Ab dem Moment, wo er den Motor startet, beginnt für ihn ein völlig neues Fahrerlebnis. Nach zehn Jahren am Steuer eines Diesel-Lkw ist es für ihn ungewohnt, kein lautes Motorengeräusch zu hören. Statt des vertrauten Brummens hört man: nichts.
Jede Menge Fahrspaß
Um 6:30 Uhr macht sich Weiß auf den Weg. Die einzigen Geräusche sind ein leises Surren und die Reibung der Reifen auf der Straße. Beides ist im Führerhaus kaum zu hören. „Man hört den Lkw fast nicht, weil er so leise ist – das ist beim Fahren sehr angenehm“, so sein Fazit.
Das Führerhaus des Volvo FL unterscheidet sich kaum von dem eines üblichen Lkw, auch wenn es mit modernster Technik ausgestattet ist. Erst bei genauerem Hinsehen fallen die Unterschiede auf: Am Armaturenbrett fehlt eine Tankanzeige, stattdessen zeigt eine Batteriestandsanzeige den Ladezustand des Fahrzeugs an. Rundumspiegel sorgen für eine deutlich bessere Sicht. Der E-Truck verfügt außerdem über einen externen Notschalter, mit dem das System im Fall der Fälle neu gestartet werden kann.
Robert Weiß ist auch sehr angetan von der Beschleunigung des Fahrzeugs. „Der E-Lkw ist nicht nur umweltfreundlich, sondern er fährt sich auch super, es macht richtig Spaß. Da wundern sich manchmal die Autofahrer, wenn ich losfahre und sie an der Ampel stehenlasse“, meint er lachend. Das neue Fahrgefühl bringt frischen Wind in seinen Arbeitsalltag.
Zuladung
5 Tonnen
Höchst-geschwindigkeit
85 KM/H
Fahrleistung bei voller Aufladung
180 KM
Mit den Kunden auf Augenhöhe
Jeden Tag stehen zwei Touren an. Auf der ersten wird ausgeliefert, bei der zweiten holt Robert Weiß Sendungen bei den Kunden ab. Er hat sichtlich Spaß an seinem Job – er lacht und scherzt mit den Kunden, während er die Paletten ablädt und die Kunden auf seinem Scanner unterschreiben lässt, um den Erhalt der Lieferung zu bestätigen. „Deswegen mache ich meine Arbeit gerne“, erklärt er. „Wenn man eine Stammtour hat, kennt man die Leute, macht mal ein Späßchen. Das ist schon viel wert.“
Sind alle Sendungen ausgeliefert, geht es für Weiß zurück zum Terminal, bevor er sich zu seiner zweiten Tour aufmacht. Rund 80 Kilometer fährt er so jeden Tag – bis zu 20.000 Kilometer im Jahr.
Am Ende seines Arbeitstages ist er wieder zurück im Terminal. Er lädt die Abholungen aus, bringt Paletten zurück und gibt seine Papiere am Schalter ab. Der Volvo FL hat bei voller Aufladung eine Fahrleistung von 180 Kilometern. Daher muss Weiß ihn nur jeden zweiten Tag an die Ladesäule stöpseln.
Nachhaltigkeit bei DHL Freight
DHL Freight gehört zum Unternehmensbereich Global Forwarding, Freight von DHL Group und ist auf Logistiklösungen in der Straßen- und Bahnfracht spezialisiert. Der Elektro-Lkw von Robert Weiß ist eines von mittlerweile über 500 Fahrzeugen in der nachhaltigen Freight-Flotte, die im Rahmen einer umfassenden Dekarbonisierungsstrategie zur Reduzierung der CO2-Emissionen eingesetzt werden. Bis 2030 sollen 6.500 mit Null- oder Niedrigemissionstechnologie betriebene Schwerlast-Lkw für Freight unterwegs sein, um die CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 2019 um 30 Prozent zu senken. Der Einsatz dieser Fahrzeuge ist eines der wichtigsten Freight-Vorhaben der kommenden Jahre – und ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Ziel, bis 2050 emissionsfrei zu sein.
Die Dekarbonisierungsstrategie von DHL Freight fügt sich nahtlos in die umfassenden Nachhaltigkeitsmaßnahmen von DHL Group ein, die darauf abzielen, die Emissionen des Konzerns bis 2050 auf netto null zu reduzieren.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist auch ein Ausbau der Infrastruktur wie die Inbetriebnahme zusätzlicher Ladestationen erforderlich. DHL Freight errichtet zurzeit weitere Ladestationen am Terminal Köln und an weiteren Standorten, um die E-Mobilität auszubauen.
Eingespieltes Team
Sowohl die Kunden als auch die Fahrer begrüßen diesen Wandel. Wenn man Robert Weiß einen Tag lang begleitet, wird das ziemlich offensichtlich. Selbst die Kollegen, die eingefleischte Dieselfahrer waren, wollen jetzt nicht mehr tauschen. Bald steht für Robert Weiß Urlaub an und schon jetzt drängeln sich die Kollegen, um ihn im E-Lkw zu vertreten.
„Ich hoffe, sie hinterlassen mir mein Fahrzeug gut“, meint er. Denn obwohl er erst seit einigen Monaten mit dem elektrischen Lastwagen unterwegs ist, sind die beiden schon jetzt ein eingespieltes Team.
Bilder: DHL